Die Lippeauen

Hellinghauser Mersch - Disselmersch - Ahsewiesen 2013: Drei Naturschutzgebiete in der Soester Börde

Auch im Jahr 2013 möchte ich wieder von den Lippeauen und ihren Naturschutzgebieten zwischen Lippstadt und Lippborg berichten.

Diese drei Naturschutzgebiete antlang der Lippe bzw. der nahegelegenen Ahse bieten dem Naturinteressierten ein Spektrum von heimischen Singvögeln, Zugvögeln und landschaftlich beschaulicher Ruhe. Durch Renaturierungsmaßnahmen entlang der Lippe sind attraktive Auewiesen entstanden, die durch regelmäßige Überflutungen genügend Nahrung für z.B. Störche bieten. Besonders im Frühjahr ist ein Ausflug in diese Gebiete auf jeden Fall lohnenswert.

Fast alle Aufnahmen in diesem Jahr habe ich mit der neuen Canon 1Dx und einem 500er Supertele gemacht.

In den letzten Jahren habe ich ausführlich von den Störchen in der Hellinghäuser Mersch berichtet, sowie von den drei Naturschutzgebieten in den Lippeauen in 2012.

Auch dieses Jahr ist ein brütendes Paar wieder auf dem Horst am Anglerweg, sowie auf dem Naturhorst in dem Pappelwald am Pastorat zu finden. Vier Junge hatte das Brutpaar am Anglerweg. Bereits Ende Februar waren die Männchen aus dem Süden zurück und hatte die Stammplätze besetzt - und das bei -10°C und zwischenzeitlich hohem Schnee! Das männliche Tier kann man an einer Beringung erkennen.

Von den anfänglich vier Küken am Anglerweg haben drei überlebt, wobei eines doch etwas kleiner ist als die beiden Geschwister.

Die Mersch hat auch viele andere Besucher und Bewohner. Neben Höckerschwänen und vielen Gänsen gibt es Bisamratten, Rohrammern, Fitis und Zilpzalp, Dorngrasmücke, ...

An den nahegelegenen Mäandern der renaturierten Lippe in Richtung Lippstadt sind ist auch ein Haubentaucherpärchen zuhause. Diese kann man vom Fahrradweg aus direkt beobachten.

Ein ganz besonderer Gast im Juni war ein Seidenreiher, der am Tümpel zu Fuße des Beobachtungsturmes am Anglerweg sehr erfolgreich nach kleinen Fischen und Kaulquappen auf Jagd ging.

Etwas versteckt halten sich zwei Neuntöter auf, die Eisvögel der Lippewiesen. Wie die blau gefiederten Verwandten sitzen die Neuntöter exponiert auf einem Ast eines Busches oder abgestorbenen Baumes und halten mit Argusaugen Ausschau nach Insekten im Gras. Blitzschnell stürzen sie sich ins Gras und kommen mit einem Insekt wieder hervor um sich gleich wieder an den angestammten Aussichtsplatz zu begeben und ds Insekt zu verspeisen.

Die Disselmersch bei Lippborg

Nahe der Stadt Lippborg liegt das Naturschutzgebiet Disselmersch direkt an der Lippe. Eine renaturierte Auenlandschaft und eine neu errichtete Aussichtshütte an einer Blänke erlauben das Beobachten von Zugvögeln und einem brütenden Storchenpaar auf einem künstlichen Horst. Im Frühjahr war der gesamte Weg und auch der Boden der Beobachtungshütte von winzigen Fröschen bedeckt...wahrscheinlich hunderte. Auch ein Einvogel wird dort desöfteren gesehen.

Ab Ende Mai konnte auf dem Horst an der Disselmersch drei geschlüpfte Jungstörchen beobachten. Parallel mit den zum fast gleichen Zeitpunkt geschlüften Küken in der Hellinghauser Mersch wuchsen auch diese Küken rasen schnell. Drei von ursprünglich vier Küken überlebten die kritischen ersten Tage und das zwischenzeitlich schlechte Wetters.

 

 

 

Zwischendurch sieht man eine auch eine Vielzahl anderer Bewohner oder Besucher der Dissemersch, sei es nun Kröten, Zilpzalp und Zwergtaucher, Ibis, Löffler, Haubentaucher, Feldhase und Rehe.

Die Ahsewiesen

Unweit der Disselmersch liegen die Ahseweisen, direkt an dem kleinen Fluss Ahse gelegen. Eine große Freifläche aus Gras, Hecken und einigen Blänken ziehen jedes Jahr hunderte von Zugvögeln an, darunter auch Kraniche und etliche Störche, sowie natürlich auch Gänse und Enten, Silberreiher und viele Singvögel. Berühmt sind die Ahsewiesen durch die rund zwei dutzen brütenden Brachvögel, deren Ruf im Frühjahr über die Ebenen schallen.

Zwei Aussichtsplattformen sind jeweils am Ost- und Westende der Ahsewiesen eingerichtet. Im Osten ist ein ca. 10 m hoher Aussichtsturm, der einen guten Blick auf einen 2012 neu besetzten Storchenhorst gewährt. Die Aussichtshütte im Westen ist in 2011 neu errichtet worden; hier kann man insbesondere im Frühjahr an den nahegelegenen Blänken Zugvögel beobachten.

Ab Anfang Juni und damit mehr als zwei Wochen später als in der Disselmersch waren zwei Storchenküken geschlüpft.

 

 

Brachvögel gehören zu der Hauptattraktion der Ahsewiesen. Nirgendwo sonst im Umkreis kann man so viele dieser aussergewöhnlichen Vögel beobachten, wie in den Monaten April und Mai in den Ahsewiesen, wenn das Gras noch niedrig ist.

   

Hier noch Bilder von den vielen anderen Bewohner und Durchzüglern. Regelmäßig rasten im März und April Kraniche in den Wiesen. Früh Morgens habe ich eine Gruppe Kraniche getroffen, die kurz vor dem Abflug stand. Alle Köpfe schauen schon in eine Richtung und das Leittier im linken Drittel des Bildes läutet zum Aufbruch als ich dieses Panorama aufnehme!